Tanz & Performance

In den letzten Jahre habe ich eigene open air Formate entwickelt, wie die „Tanzplage Recherche“ (gefördert durch das DIS-TANZEN Stipendium der Deutschen Bundesregierung/Neustart Kultur) und mehrere Gartenperformances in der Reihe „BiO-Topia“ (gefördert durch Fonds Darstellende Künste/take part). Einerseits konnte ich durch die Draußen-Formate meine care Arbeit besser mit der künstlerischen Praxis vereinen. Andererseits interessiert mich Kunstproduktion abseits geschlossener Theater- und Proberäume, weil neue Spielräume sowie Publika erschlossen werden, was spannende Herausforderungen birgt und neue künstlerische Perspektiven eröffnet.

2020 gründete ich gemeinsam mit Linda Scholz die „dirty daisy: Performance Initiative für Absurdästhetik, mit der wir seither eigene Projekte verwirklichen. Seit 2021 bin ich leitendes Mitglied der Ag Tanz und Elternschaft, die sich kulturpolitisch für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Tanzschaffende in Elternschaft einsetzt. Zuletzt kooperierte ich als Residentin gemeinsam mit Maria Walser mit der Körpergemeinschaft la cordillera. Aktuell arbeite ich als Choreografieassistentin für Steffi Sembdner-Erfurt für das Jugendtanzprojekt „Schau mich an!“.

Aktuell

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BIOTOPIA

DIRTY DAISY: Performance-Initiative für Absurdästhetik

in der KGV-Biesenhorst2, Karlshorst.

5 Wochen
7 Künstlerinnen

Konzept/Performance: Linda Scholz und Anja Kolmanics
Bühne: Dorothee Ruge
Vermittlung: Marie Haussdörfer
Musikalische Performance: Camilla Oebel
Fotos: Lily Roggemann
Grafik/Skulptur: Rike Preuschen
Trailer: Sancha Castro
Web: Maria Scholz

’Dirty Daisy’ bringt eine bereits vorgearbeitete Performance (Rechercheresidenz Senat Berlin) dank take part in einer abschließenden Realisierungsphase an eine neue Zuschauerschaft allen Alters. Tänzerisch wird die Präsenz vom Runden in Natur und Alltag hinterfragt und eine Freiluftbühnenfläche in einer Kleingartenanlage am Stadtrand unter Beteiligung der dort lebenden Menschen geschaffen.
Bühnenbauworkshops, Body Percussion Kurse, Bewegungsworkshops und eine partizipative Fotoausstellung am Gelände boten Interessierten vielfältige Beteiligungsangebote in einer fünfwöchigen Kreations- und Probenphase vor Ort, bevor am 3. und 4.9. die Abschlussperformances in einer Art Stationen Theater-Parade durch die Anlage „rollte“.

Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR # take part Publikumsgewinnung

Tanzplage Rechercheprojekt

Eine Spurensuche nach der Prominenz bzw. Abwesenheit von Tanz in Krisenmomenten in ausgewählten Frauenbiografien.

Im Zuge des DIS-TANZEN Recherchestipendiums habe ich Herangehensweisen gesucht, mit Frauenbiografien in unterschiedlichen Momenten der Geschichte künstlerisch zu arbeitet:
Eine Seniorin aus einer sächsischen Kleinstadt erzählt im Interview, wie Tanz während des Krieges aus ihrem Leben verschwand, wie sie ihn erst nach ihrer Mutterrolle weiter leben konnte und heute im Verborgenen pflegt. An Hand der Geschichte von Frau Troffea forschte ich zum Ausbruch der Tanzepidemie in Straßburg 1518, wo besagte Dame vor ihrer Haustüre tagelang ununterbrochen tanzte. Aus einer Art apokalyptischer Stimmung heraus folgten ihr hunderte Mitbürger. Und meine eigene Biografie nahm ich im Moment des lock downs unter die Lupe, hinsichtlich des Potentials von Tanz als emanzipatorischer Motor. Es entstanden Miniatursolos im öffentlichen Raum als befreiende künstlerische Praxis, um aus der Digitalisierungswelle auszubrechen.

Durch die kulturgeschichtliche Herangehensweise wird hinterfragt, wer in der Geschichtsschreibung über die Gewichtung zwischen dem Sammeln von Fakten, dem Herstellen von Zusammenhängen und dem Einbeziehen von Einzelschicksale entscheidet und wie dieser Prozess alternativ stattfinden kann.
Die entwickelte performative Praxis im öffentlichen Raum zu Zeiten, an denen Cafés und Institutionen geschlossen blieben, zeigt die Wichtigkeit des Körpers als Spiegel nicht diskursiver Machtverhältnisse. Ein Plädoyer für den Körper als lebendiges Archiv sensitiv-emotionaler Erfahrungswerte.

Fotos: Lily Roggemann
Tanz: Sancha Meca Castro, Anja Kolmanics, Fausta Scarangella, Steffi Sembner-Erfurt

Gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR

  • Projekt

    TANZPLAGE: site specific Recherche Projekt

  • Year:

    2021

  • Konzept/Choreografie

    Anja Kolmanics

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